Werkstatt-Tour 2021

Im November 2021 waren Antje und Marlene auf Werkstatt-Tour.
Sie besuchten jeden Tag eine andere Werkstatt.
Jede Werkstatt war in einem anderen Bundes-Land.
Eine Frage dabei war:
Gibt es zwischen den Bundes-Ländern Unterschiede?
Auf ihrer Reise besuchten Antje und Marlene Werkstätten in Leipzig, Eschwege, Gütersloh, Osnabrück und Quedlinburg.

Sie wollten Beispiele für gute Inklusion bei der Arbeit finden.
Inklusion heißt: Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten zusammen.
Antje und Marlene haben viele verschiedene Außen-Arbeits-Plätze kennen gelernt.
Bei einem Außen-Arbeits-Platz kann man den allgemeinen Arbeits-Markt ausprobieren.
Man bleibt in der Werkstatt beschäftigt und geht tagsüber in einer Firma arbeiten.
Zu vielen Werkstätten gehören auch Inklusions-Betriebe.
In einem Inklusions-Betrieb arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen.
Antje und Marlene waren zum Beispiel in Lebens-Mittel-Läden und Kaffee-Röstereien in Eschwege, Osnabrück und Quedlinburg.
In einer Rösterei wird Kaffee geröstet, das heißt: er wird auf eine bestimmte Art erhitzt und erhält dadurch sein köstliches Aroma.
Während ihrer Tour haben Antje und Marlene auch in Inklusions-Hotels übernachtet und in Inklusions-Restaurants gegessen.
In den Hotels und Restaurants arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen.
Antje und Marlene konnten auch speziell umgebaute Arbeits-Bereiche anschauen.
In Osnabrück wurde zum Beispiel extra ein Kassenbereich für Rollstuhlfahrer gebaut und ein spezielles Mikrofon gekauft.
Dieses Mikrofon kann mit dem Hör-Gerät eines Menschen verbunden werden, der nicht so gut hören kann.
In Eschwege wurde extra ein Auto für kleine Botengänge umgebaut.
Eschwege liegt im ländlichen Raum, das heißt: die Arbeits-Bereiche sind oft weit voneinander entfernt.
Mit dem umgebauten Auto können auch Roll-Stuhl-Fahrer zwischen den einzelnen Arbeits-Bereichen im ländlichen Raum hin und her fahren.

Auf ihrer Reise haben Antje und Marlene viele verschiedene tolle Menschen kennen gelernt und interessante Inklusions-Projekte gesehen.

Werkstatttour 2021

Inmitten des ersten Jahres, das vor allem auf Forschung ausgerichtet war, ging es dem Projektteam darum, weiter über den Tellerrand zu schauen und die Blickwinkel zu weiten . So wurden von möglichst vielen Teammitgliedern Erfahrungen eingeholt, um neben der Forschungsarbeit der CODE University of Applied Science weitere Eindrücke direkt in die Projektumsetzung einfließen zu lassen.

Im November 2021 kam es unter anderem dazu, dass sich zwei Teammitglieder auf Werkstatt-Tour durch unterschiedliche Werkstätten und Bundesländer gemacht haben. Zum einen konnten dadurch teils gegensätzliche Herausforderungen und deren Bewältigung im ländlichen Raum und in der Großstadt verglichen werden, aber auch die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgrund unterschiedlicher Fördermöglichkeiten auf Länderebene konnten identifiziert werden. Ein weiterer Fokus der Reise war die Frage: Kann durch Digitalisierung die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung in den Allgemeinen Arbeitsmarkt gelingen? Wenn ja, wie und wo?

Auf der Suche nach Best Practice Beispielen wurde in Leipzig die „Diakonie am Thonberg“, in Eschwege „Aufwind-Verein für seelische Gesundheit“, der „Wertkreis Gütersloh“, die „Heilpädagogische Hilfe Osnabrück“ und die „Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg“ besucht.
Alle fünf Werkstätten haben durch tolle Ideen, Projekte und Ansätze für den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt überzeugt. Immer wieder gab es spannende Ansätze, wie aus den unterschiedlichen Gegebenheiten Möglichkeiten geschafften wurden, um Inklusion möglich zu machen. So wurde in Leipzig besonders viel Energie in den Ausbau von Außenarbeitsplätzen gesteckt, um dem weiteren Platzmangel in der schnell wachsenden Stadt zu begegnen.

Mit einer ganz anderen Herausforderung gilt es in Eschwege umzugehen. Im ländlichen Raum gibt es sehr viel Platz, aber teilweise lange Wege, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. So werden zum Beispiel kleinere Lebensmittelläden in und um Eschwege als Inklusionsbetriebe durch den Verein Aufwind betrieben. Darüber hinaus gibt es viele Inklusions-Projekte, wie zum Beispiel das von der Aktion Mensch geförderte Imkerei-Projekt „Stadtschwarm“. In diesem Projekt können Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam die Welt der Bienen kennen lernen. Auch in der Begegnungsstätte Café Brise geht es darum, das Thema Inklusion nicht nur als abstraktes Gebilde zu sehen, sondern in die Stadt zu den Menschen zu bringen. Ebenso gibt es mit dem Wertkreisladen in Gütersloh und der Stadtgalerie Kontor in Osnabrück zwei zentral gelegene Begegnungsstätten, bei denen die Palette von regionalen und zum Teil selbst (an)gebauten Produkten, bis hin über regionale Kunst und/oder Köstlichkeiten reicht.

Aber auch das Thema Digitalisierung als Hilfsmittel zur beruflichen Inklusion ist auf der Tour nicht zu kurz gekommen. So konnten Antje und Marlene in Osnabrück eines von vielen deutschlandweiten PIKSL-Laboren besuchen, das vor Ort von der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück geführt wird. In PIKSL-Laboren können Menschen mit und ohne Behinderung soziale und technische Innovationen entwickeln und sie bieten jedem die Möglichkeit neue Medien auszuprobieren. 

In der Werkstatt in Quedlinburg konnte an der Gestaltung, Produktion und Ausarbeitung der FAIRklemmt Produkte gezeigt werden, wie digitale Teilhabe am Arbeitsleben stattfinden kann. Mit dem Lasercutter Mr. Beam können speziell geschulte Beschäftigte digitale Entwürfe am PC bearbeiten, die dann in Papierform umgesetzt werden.

All diese viele beeindruckenden Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse konnten Antje und Marlene in die Arbeit des Teams mit einfließen lassen, um gemeinsam dem Projektantrag gerecht zu werden.