Projektziele

Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention haben Menschen mit Behinderungen einen Anspruch auf eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, die ihrer Qualifizierung, ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht. Faktisch ist die Beteiligung am Erwerbsleben von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft nach wie vor deutlich geringer als bei Personen ohne Beeinträchtigung. Dies belegen auch die Zahlen: Menschen mit Behinderung sind mit 44 Prozent weitaus häufiger und länger erwerbslos als Menschen ohne Behinderung (16%) (Quelle: Dritter Teilhabebericht der Bundesregierung).

Die wachsende Digitalisierung birgt für die Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung Potentiale, die es zu nutzen gilt. Vielfach gibt es jedoch Digitalisierungslücken, die u.a. dadurch entstehen, dass Zugänge zu digitaler Infrastruktur für benachteiligte Personenkreise nicht ausreichend verfügbar sind. Für die Digitalisierung nötige technische, finanzielle und soziale Rahmenbedingungen müssen also gedeihen können. Für das Oberlinhaus und die beteiligten Projektpartner ist das Projekt IDEAL4.0 ein Baustein im Vorhaben, Chancen der Digitalisierung für Menschen mit Beeinträchtigungen nutzbar zu machen und Potentiale auszuschöpfen. 

Im Januar 2021 ist IDEAL 4.0 daher als inklusives Forschungs- und Entwicklungsprojekt an den Start gegangen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln des Ausgleichsfonds gefördert (Laufzeit 01.2021-08.2024). Kernstück von IDEAL4.0 ist die Entwicklung einer App für Menschen mit Behinderungen im Berufsleben. Die App hat das Ziel, Menschen durch digitales und selbstgesteuertes Lernen während der Qualifizierung und Ausbildung oder auf ihrem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu stärken und zu motivieren.